BILDUNG
Für eine bessere Zukunft
Anders als in Deutschland sind auf den Philippinen nur der Kindergarten und die Grundschule gebührenfrei. Weiterführende Schulen sind kostenpflichtig und die meisten Familien sind finanziell nicht in der Lage, diese Schulgebühren zu stemmen. Bildung ist jedoch der einzige Weg, der die jungen Menschen aus der Armutsspirale führt und ihnen zukünftig die Möglichkeit bietet, sich selbst und ihre Familie ausreichend versorgen zu können.
Patenschaften als Lösung
Der Fokus des Projekts lag deshalb von Anfang an darauf, Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Dies wird durch Patenschaften ermöglicht, d. h. ein Sponsor aus Deutschland finanziert seinem philippinischen “Patenkind” die Schulbildung. Es entsteht außerdem eine persönliche Beziehung zwischen Patenkind und Pate, da unsere Schüler dazu verpflichtend sind ihren Sponsoren regelmäßig zu schreiben und “Bericht zu erstatten”. Dadurch ist zum einen der Sponsor glücklich, da er einem ganz bestimmten Menschen direkt helfen kann und nicht anonym für einen unbekannten Zweck spendet. Zum anderen ist der Schüler motivierter in der Schule, da er seinem Sponsor zeigen will, dass sich die Unterstützung lohnt und er sie wertschätzt.
Zwei Partnerschulen
Das Schulsystem auf den Philippinen ist dreigeteilt und besteht aus sechs Jahren Grundschule, vier Jahren Highschool und weiteren vier Jahren College. Unsere Schüler gehen auf die beiden Toriler Schulen Davao Central College und St. Peter College, die beide sowohl Highschool als auch College sind. Durch die Vielzahl an KTEP-Schülern und -Lehrern an beiden Schulen haben wir mittlerweile schon einen gewissen Einfluss in den Schulen erhalten. Dadurch fällt es uns beispielsweise leichter, bei Schulgebühr-Erhöhungen mit den Zuständigen zu verhandeln.
Mehr als nur Schule
Schüler, die in unser Projekt aufgenommen werden, werden jedoch nicht einfach nur zur Schule geschickt. Sie sind als Scholar Teil der KTEP-Familie und haben deshalb auch gewisse Pflichten im Projekt zu erfüllen. Dadurch erlernen sie wichtige Eigenschaften wie Selbstdisziplin, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Die Schüler treffen sich z. B. jeden Sonntag frühmorgens am Projektgebäude, wo Ankündigungen gemacht und Aufgaben verteilt werden. Wir möchten nicht, dass sich unsere Schüler bequem zurücklehnen nur weil sie das Privileg einer Schulfinanzierung erhalten haben. Die Wartelisten sind sehr lang und viele Kinder warten oft mehrere Jahre bis für sie ein Sponsor gefunden ist. Dies muss den Scholars obwohl sich viele von ihnen in der Pubertät befinden ständig bewusst gemacht werden.
Das Projekt wächst
Als wir 1992 mit dem Ausbildungsprojekt anfingen konnten wir mit Sponsoren aus unserem Bekanntenkreis elf Kinder zur Schule schicken. Mittlerweile sind es längst nicht mehr nur enge Bekannte, sondern zahlreiche großzügige Menschen aus der gesamten Region, die gewillt sind Patenschaften zu übernehmen. Insgesamt konnte mithilfe dieser Menschen bereits über 500 Schülern die Schulbildung ermöglicht werden, ca. 300 von ihnen haben ihren College-Abschluss bereits in der Tasche. Viele unserer ehemaligen Schüler sind inzwischen selbst Lehrer an unseren Partnerschulen und unterrichten nun wiederum unsere jetzigen Schüler.